Ochsengarten

Bar – 1987 bis heute in der Müllerstraße 47

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„Man sagt nicht zu unrecht zu dieser von Leder- und Jeanstypen besuchten Bar ‚Klappe mit Bierausschank‘. Daß man sich aber überhaupt nicht unterhalten könne, entspricht nicht der Wahrheit.“

München von hinten 82

1967 bis 1978
Auguste „Gusti“ Wirsing

1967 übernahm Auguste „Gusti“ Wirsing den Ochsengarten und machte aus dem Prostituiertenlokal im damaligen Rotlichtviertel die erste Lederkneipe Deutschlands.

Ausschnitt aus „Sonntagsklatsch“ mit Gusti
Quelle: Forum Queeres Archiv München e.V.

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1974 treffen sich im Ochsengarten rund 30 Mann und gründen den Münchner Leder Club. Der Ochsengarten bleibt MLC Clublokal.

„Und so versammelte man sich am gleichen Abend im Ochsengarten und gründete den MLC, den Münchner Leder Club. Damals hieß das Lokal noch ‚Gustis Ochsengarten‘ nach seiner damaligen Besitzerin (Ein Hoch auf unsere Gusti, die uns diesen ersten Treffpunkt ermöglichte!).“

in München von hinten 85

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„Keimzelle“ 00:21


Ausschnitt aus „Sonntagsklatsch“ mit Gusti
Quelle: Forum Queeres Archiv München e.V.


Ausschnitt aus „Sonntagsklatsch“ mit Gusti
Quelle: Forum Queeres Archiv München e.V.

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Plakate Ochsengarten

Quelle: Forum Queeres Archiv München e.V.

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Ausschnitt aus „Sonntagsklatsch“ mit Gusti
Quelle: Forum Queeres Archiv München e.V.

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1978 bis heute
Fridolin Steinhauser

Auch München hat seinen Lederclub und seine Lederszene. Jeder weiß, wo man sich trifft. Und unsere Szene ähnelt natürlich der vieler Städte in Europa. Vielleicht ist die Szene in München aber ein klein wenig gemütlicher und nicht so verbissen, wie anderswo. Und wenn man sagt: wir hätten es hier so schwer mit den Behörden und der Umwelt, dann möchte ich klar sagen: Ja, es gibt noch viel zu erreichen, aber wir fühlen uns in München eigentlich sauwohl.“

Uli Steinhäuser, in München von hinten 82

„Im Ochsengarten, auch ‚Kuhstall‘ genannt, ist eine Menge los, was allerdings auch schon bedeutet hat, dass auf der dortigen Klappe Leute von Heteros zusammengeschlagen wurden (…).“

Axel Rönfaz „Bayerisches Großstadtleder“, in München von hinten 82

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„Anschlag auf den Ochsengarten“
03:19

Ausschnitt aus „Erzählcafé“ mit Fridolin Steinhauser
Quelle: Forum Queeres Archiv München e.V.


„‘Mei‘, sagte neulich jemand aus der Szene zu mir, ‚jetzt war ich grad lang in Amerika und es war große Klasse! Aber über München geht halt doch nix.‘“

Uli Steinhäuser, in München von hinten 82

Foto: Horst Middelhoff
Quelle: Forum Queeres Archiv München e.V.

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Max & Milian

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Petit Café

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Städtische Räume sind nicht einfach gegeben oder existent, sondern in hohem Maße durch die gesellschaftliche Realität von Individuen beeinflusst. Der städtische Lebensraum konstituiert sich anhand persönlicher Lebenszusammenhänge. Jede*r Stadtbewohner*in hat eine individuelle Landkarte des städtischen Raumes im Kopf und nimmt die Stadt in einer bestimmten Weise wahr, die den Mitmenschen verborgen bleibt. Öffentliche Räume und Gebäude haben für unterschiedliche Personen unterschiedliche Bedeutungen, die sich überlagern und in ihrer Mehrschichtigkeit auf den ersten Blick nicht erkennbar sind. gayze geht der Frage nach, wo in München queere Menschen – Lesben, Schwule, Bi, Trans, Inter*, nonbinary – die Bedeutung von Orten geprägt haben.

Das Projekt erfasst Räume, an denen queeres Leben in München stattfindet bzw. stattgefunden hat und macht deren vielfältige Geschichte anhand einer digitalen Karte sichtbar. Die Spuren verdeutlichen, dass der urbane Raum seit jeher durchwoben ist von einem Geflecht queerer „Gegenöffentlichkeiten“, die traditionelle, heteronormative Hierarchien außer Kraft setzen.

Anhand einer eigens erstellten Website werden die queeren Orte mit unterschiedlichem Material wie Bildern, Tonaufnahmen, historischen Dokumenten und anderen Objekten verknüpft, um die Historie des jeweiligen Ortes offenzulegen. Die entstandenen Bricolagen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen keine abgeschlossene Geschichte erzählen, sondern ein Schlaglicht werfen auf die möglichen Ausformungen queeren Lebens.

gayze – Queere Orte in München ist von Anfang an als offen und prozesshaft angelegt. Die Karte, die in Zusammenarbeit mit dem Forum Queeres Archiv München und der PLATFORM entstanden ist, soll im Laufe der Zeit um weitere Orte ergänzt werden. Nutzer*innen sind zur Teilhabe aufgerufen. Persönliche Anmerkungen, neue Orte und Objekte sind immer erwünscht. Langfristig soll gayze zum digitalen Archiv queerer Stadtgeschichte(n) in München werden, durch welches interessierte Personen ihre Stadt aus einer anderen Perspektive sehen und abseits der ausgetretenen Pfade auf Erkundungstour gehen können.

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links: Jonas Peter (Idee, Konzept, Recherche, Text – Platform München) rechts: Stefan Gruhne (Recherche, Text – Forum Queeres Archiv München) mitte: Fabian Karrer (Gestaltung – Studio Erika)

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